Neue Bestattungsform in Wörsdorf
Ab sofort sind auf dem Friedhof in Wörsdorf Urnenbestattungen unter einem Baum möglich. Damit kommt die Stadt Idstein dem Bedürfnis vieler Bürgerinnen und Bürgern nach einer naturverbundenen Bestattung auch auf dem Wörsdorfer Friedhof nach. Bisher wurde diese Bestattungsform ausschließlich auf den Friedhöfen in Idstein-Kern, Oberauroff und Walsdorf angeboten. Für die naturnahen Urnengräber werden auf den jeweiligen Friedhöfen besondere Baumarten ausgewählt und gepflanzt. In Wörsdorf hat sich das Friedhofsamt in Absprache mit den städtischen Gärtnern für einen Taschentuchbaum (Davidia involucrata) entschieden, der auf dem Grabfeld vor der Trauerhalle gepflanzt wurde.
Um den neuen Baum herum sind jetzt kreisförmig, in zwei „Ringen“, insgesamt 24 Grabstätten entstanden, die jeweils Beisetzungen von zwei übereinander liegenden Urnen ermöglichen. Um die Wurzeln bei der Herstellung der Grabstätte nicht zu schädigen, sind bereits entsprechende Kunststoff-Rohre im Erdreich eingesetzt worden. In diesen können ausschließlich Urnen auf Naturbasis und mit einer maximalen Größe von 30 Zentimeter Höhe und 21 Zentimeter Breite bestattet werden.
Die Naturgräber werden mit einer ebenerdig im Boden eingelassenen Grabplatte gekennzeichnet. Die Beauftragung des Steinmetzes und die Kosten müssen jedoch vom Grabbesitzer selbst übernommen werden. Der Graberwerb ist nur anlässlich eines aktuellen Sterbefalls möglich, die Reservierung eines bestimmten Urnengrabes vorab ist ausgeschlossen. Die Belegung am Baum erfolgt im Uhrzeigersinn. Die Urnenbaumgrabstätten werden als sogenanntes „Wahlgrab“ für 30 Jahre vergeben und können nach Ablauf gegebenenfalls verlängert werden.
Bei dieser ausgesprochen naturverbundenen Beisetzungsform benötigt die Grabfläche keinerlei Pflege durch die Angehörigen: Diese übernimmt die Stadt Idstein.