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Idstein sucht Projektierer für Windkraftanlagen


Windkraftanlagen auf den Weg zu bringen, ist kompliziert. Das Regierungspräsidium in Darmstadt hat für Idstein zwei sogenannte Windvorrangflächen ausgewiesen. Eine der Flächen teilt sich Idstein mit der Gemeinde Hünstetten, weshalb beide Kommunen eng miteinander arbeiten und ein gemeinsames Interessenbekundungsverfahren umsetzen möchten. Beraten werden Idstein und Hünstetten dabei von der endura kommunal GmbH, einem unabhängigen Büro, das Städte und Gemeinden bei der Planung und Realisierung verschiedener Energie-Projekte umfassend unterstützt.

Auf Basis von Vorschlägen der endura kommunal hat sich der Magistrat der Stadt Idstein nun mit den Rahmenbedingungen für die Auswahl eines Unternehmens zur Umsetzung eines Windkraftprojektes auf den Idsteiner Flächen auseinandergesetzt. Auf dieser Grundlage folgen jetzt Beratungen im Klimaschutz-, Umwelt- und Betriebsausschuss. Abschließend wird die Stadtverordnetenversammlung über die Rahmenbedingungen des Auswahlverfahrens entscheiden.

Dieses soll nach Möglichkeit gemeinsam mit Hünstetten unter den gleichen Kriterien durchgeführt werden, die Entscheidung für ein Unternehmen bleibt aber letztendlich der jeweiligen Kommune überlassen. Der Idsteiner Magistrat stimmte dem von der endura kommunal vorgelegten Standardkriterienkatalog für die Auswahl möglicher Projektierer für die Flächen zu, ergänzte die Vorgaben jedoch durch einige ökologische Kriterien, nämlich die ausdrückliche Forderung nach Wasserschutz und Bodenschutz.

Auch mit den verschiedenen Möglichkeiten einer Beteiligung der Stadt Idstein oder ihrer Bürgerinnen und Bürger hat sich der Magistrat bereits beschäftigt. Branchenüblich sind drei verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen: So kann ein Windpark zu 100 Prozent in kommunaler oder Bürgerhand liegen; alternativ kann ein Anteil (in der Regel 20 bis 80 Prozent) des Windparks in kommunaler oder Bürgerhand verbleiben; oder die Windparkfläche wird vollständig an einen Investor verpachtet. Der Empfehlung der endura kommunal folgend, sprach sich der Idsteiner Magistrat schon jetzt gegen ein reines Pachtmodell aus.

Für das Bieterverfahren soll eine nicht öffentlich tagende Auswahlkommission ins Leben gerufen werden, deren insgesamt 13 Vertreter die Fraktionen – gemäß der Verteilung in städtischen Ausschüssen – entsenden. Zu den Aufgaben dieser Kommission gehören die Festlegung der an den Bietergesprächen teilnehmenden Unternehmen, die Durchführung der Bietergespräche sowie eine Empfehlung an die Stadtverordnetenversammlung, die dann über die Vergabe entscheidet.

Der Zeitplan der endura kommunal für das Auswahlverfahren sieht den Beginn der Ausschreibung im August vor, schon gegen Ende des Jahres soll der Stadtverordnetenversammlung ein Beschlussvorschlag der Auswahlkommission vorliegen.