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Pressemitteilung

Entwurf des Radverkehrskonzepts auf dem Prüfstand


Zu einem weiteren Austausch traf sich jetzt der Runde Tisch Radverkehr in der Idsteiner Stadthalle. Dabei waren genauso viele interessierte Bürger wie Mitglieder des Gremiums anwesend. Lukas Hügle vom Planungsbüro RV-K, das für die Hochschulstadt das Radverkehrskonzept erarbeitet, stellte den aktuellen Sachstand vor. Inzwischen wurden die Ergebnisse der zweiten Bürgerbeteiligung sowie die Erkenntnisse aus den Beteiligungsgesprächen mit den Ortsbeiräten ausgewertet.

Danach finden die vorgeschlagenen Maßnahmen in der Bevölkerung prinzipiell viel Zuspruch, mit einer Ausnahme: Die Umgestaltung des Dasbacher Weges in eine Fahrradstraße wurde in der Online-Umfrage 261 mal negativ bewertet. In Dasbach wurden sogar bereits Unterschriften gegen das mögliche Projekt gesammelt. 278 Bürger sind gegen den Vorschlag, der deshalb in den weiteren Planungen nicht weiter priorisiert werden wird. Lukas Hügle sah in dieser deutlichen Ablehnung jedoch kein Rückschlag, denn die Fahrradstraße ist nur eine von möglichen fünf Varianten, mit der Idstein über Nieder- oder Oberseelbach per Rad an die S-Bahn in Niedernhausen angebunden werden könnte. Eine rege Beteiligung sei immer willkommen, selbst wenn einzelne Maßnahmenvorschläge klar abgelehnt werden, erklärte Hügle.

Das Feedback der Bürgerinnen und Bürger aus Dasbach war dann auch nicht durchgängig negativ. Es gab mehrere Maßnahmen, die explizit begrüßt und sogar gefordert wurden. Insgesamt kritisch zum Radwegeausbau äußerte sich jedoch der Kreisbauernverband in einem Schreiben an das Planungsbüro. Nach Auffassung des Kreisbauernverbandes bestehe „weder der Bedarf, noch die Notwendigkeit des Ausbaus der Radwege im Idsteiner Land, weder dem Grunde nach noch in dem hier vorgesehenen Umfang“. Die Idsteiner Bürger sahen das anders, Verbindungen nach Niedernhausen, Heftrich und Bermbach wurden besonders stark gefordert, aber auch andere Maßnahmen hatten klare Zustimmung.

Die Mitglieder des Runden Tisches sprachen außerdem über Vor- und Nachteile einer Umgestaltung des Kreisverkehrs am Ortseingang Wörsdorf. Dort erschweren die Platzverhältnisse einen Umbau nach Musterlösung, es müssen Kompromisse gefunden werden. Auch mehrere Knotenpunkte im Gebiet der Kernstadt wurden thematisiert: Im Rahmen des Radverkehrskonzeptes sollen Projektskizzen erstellt werden, um zu verdeutlichen, wie dort die Situation für den Radverkehr verbessert werden kann.

Ausgiebig beschäftigte sich der Runde Tisch mit der Priorisierung der Maßnahmen und den Kosten für deren Umsetzung. Lukas Hügle erklärte gemeinsam mit Bauamtsleiter Axel Wilz und dem Mobilitätsmanager der Stadt Idstein, Thomas Weis, die weiteren Schritte. Im Herbst soll das Radverkehrskonzept in die politischen Gremien eingebracht werden.