Pressemitteilung
Sicherheitsbedürfnisse ernst nehmen
Schon seit 2017 ist Idstein eine Kompass-Kommune. Was heißt das? Ziel des Programms ist es, die Sicherheitsarchitektur in den Kommunen individuell weiterzuentwickeln und passgenaue Lösungen für Probleme vor Ort zu entwickeln. Mit dem Start in das Programm begann in Idstein ein Prozess, der bis heute andauert. Auf einer ersten Sicherheitskonferenz wurden Themenschwerpunkt erarbeitet, wie Sauberkeit, Beleuchtung, Senioren, Jugendliche, Drogenkonsum, Bahnhof, Präsens der Ordnungskräfte, Schutzfrau, Schiedsamt und Präventionsrat.
Nun konnte bei einer zweiten Konferenz eine erste positive Bilanz gezogen werden. Eingeladen hatten Bürgermeister Herfurth und das Idsteiner Ordnungsamt unterschiedlichste Akteure: Die Polizei Westhessen, Vertreter aus Vereinen und Organisationen, ehrenamtlich Tätige, Schülervertreter und Kommunalpolitiker. „Das Thema Sicherheit hat eine hohe gesellschaftliche Relevanz,“ stellte der Bürgermeister fest, denn beinahe alle der Eingeladenen seien tatsächlich zur Konferenz gekommen. Die Moderation der Veranstaltung übernahm Anke Seeling.
Bürgermeister Herfurth berichtete, wie sich die vor fünf Jahren definierten Schwerpunktthemen entwickelt haben. 2020 eingeführt, sorgt der Mängelmelder Meldoo für deutlich mehr Sauberkeit. Ebenso wie zusätzlich aufgestellte Mülleimer und Dogstationen. Eindrucksvoll war der Fotovergleich verschiedener Wege und Unterführungen nach einer Umrüstung der Beleuchtungsmittel.
Neue Wege geht die Stadt Idstein in der Jugendarbeit. Neben dem JUZ und dem Jugendtreff in Wörsdorf ist Jugendpfleger Martin Schilling nun auch an „informellen Treffpunkten“ unterwegs. 2024 kam er so 129 Mal mit Jugendlichen in Kontakt. Teil dieser Präventionsarbeit ist die Eröffnung einer Außenstelle des Zentrums für Jugendberatung und Suchthilfe im Idsteiner Quartiersbüro.
Eine in den vergangenen Jahren stark intensivierte Seniorenarbeit soll verhindern, dass ältere Menschen Opfer von Trickbetrügern werden. Das Büro für SIE im Amt für Soziales, Jugend und Sport stellte deshalb neben der Gemeindeschwester Jennifer Fischer auch die Wohnraumberatung und die Senioren-Sicherheitsberater vor. Letztere sind meist pensionierte Kriminalbeamte oder ehemalige Mitglieder der Idsteiner Ordnungspolizei. Seniorenberater Hans Joachim Jöst machten unter anderem darauf aufmerksam, dass Opfer von Trickbetrug nicht nur einen finanziellen, sondern auch einen seelischen Schaden erleiden.
Bei Nachbarschaftsstreitigkeiten hat sich schon seit Jahrzehnten das Schiedsamt bewährt, das sich für eine außergerichtliche Einigung der streitenden Parteien einsetzt. Zum ersten Januar wurde der Idsteiner Schiedsamtsbezirk aufgeteilt. Die beiden kürzlich vereidigten Schiedsleute, Manfred Ludwig und Beate Melischko, stellten sich im Rahmen der Sicherheitskonferenz vor.
Ebenfalls Thema war das Bahnhofsumfeld. Diesen hat die Stadt inzwischen erworben. Der geplante Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes soll 2025 in Angriff genommen werden, berichtete der Bürgermeister. Die Abstimmungen mit der Deutschen Bahn seien insbesondere wegen der ebenfalls anstehenden Anhebung der Bahnsteige sehr langwierig gewesen, nun aber sei alles auf einem guten Weg. Dort soll nach der Sanierung die Ordnungspolizei einen Standort erhalten. Die Präsenz könne zu einer Entschärfung des als Brennpunkt wahrgenommenen Bahnhofbereichs beitragen.
Bürgermeister Herfurth und auch die Vertreter der Polizei Westhessen lobten das vielfältige Ehrenamt in Idstein, das erheblich zum Sicherheitsgefühl beitrage. In Aussicht steht nun im Rahmen des Kompass-Programms ein Siegel. Dies sei aber nicht das Ende des Prozesses, versicherte Herfurth. Die Stadt Idstein werde auch die in der anschließenden Diskussion aufgekommenen Themen und Ideen aufnehmen und weiterhin intensiv am Thema Sicherheit arbeiten. Er ermutigte alle Beteiligten, sich weiter so engagiert einzubringen, damit sich Idsteins Bürgerinnen und Bürger in ihrer Stadt sicher fühlen.