Heftrich
Heftrich
Der Idsteiner Stadtteil Heftrich ist bis weit über die Grenzen unserer Region hinaus bekannt. Der traditionelle „Alteburger Markt“ lockt mit großem Marktangebot und Volksfestcharakter alljährlich an jeweils drei nach dem Kirchenkalender festgelegten Donnerstagen tausende Besucher auf das etwas außerhalb vom Dorfkern gelegene historische Marktgelände „Alteburg“ mit den alten Linden. Älter noch als das 1234 erstmals erwähnte Heftrich sind die Überlieferungen vom Handel auf diesem Platz. Nachgewiesen sind dort zwei ehemalige Römerkastelle. Eine nicht mehr vorhandene mittelalterliche Kapelle soll als Pilgerort Ursprung des heutigen Markttreibens gewesen sein.
2017 konnte Heftrich 650 Jahre Stadtrecht feiern – auch wenn sich der Ort nie tatsächlich zu einer Stadt fortentwickelt hat. Wer aber denkt, dass sich deshalb hier Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, der hat noch nie von der inzwischen abgebrannten Fuchsmühle unweit des Heftricher Moores gehört, deren Müller 1801 vom legendären Schinderhannes erpresst wurde. Der ist ebenso Teil der Heftricher Geschichte wie Cäcilie Zeitlose Wicht, die standhafte mutige Pfarrfrau, die 1676 Opfer der Idstein-Nassauischen Hexenverfolgung wurde.
Während viele Heftricher traditionell mit der Landwirtschaft ihr Brot verdienten, bestimmte ab 1900 auch ein Bergwerk die örtliche Wirtschaft. 30 Jahre lang wurde hier Blei, Kupfer und Silber abgebaut. Heute leben knapp 1600 Menschen in dem beschaulichen Ort, der 1972 im Rahmen der Gebietsreform zum Idsteiner Stadtteil wurde.
Bemerkenswert ist heute die außergewöhnlich aktive Jugendarbeit des SV 1920 Heftrich e.V.