Walsdorf
Walsdorf
Auf dem Hügel zwischen Emsbach und Färberbach gelegen, war Walsdorf, das urkundlich seit 774 belegt ist und das ab 1358 mehrere Freiheitsbriefe mit Stadtrechtsprivilegien erhalten hatte, früher befestigt und mit einer Mauer umgeben. In Teilen noch erkennbar, entstand die Mauer Ende des 14. Jahrhunderts. Der erhaltene gotische Hutturm überragt bis heute die Dorfsilhouette, ebenso wie der Turm der evangelischen Pfarrkirche aus dem 17. Jahrhundert. 1692 brannte fast der ganze Ort ab. Nach einem weiteren Großbrand 1831 entstand die bis heute für Walsdorf charakteristische Scheunenfront auf der mittelalterlichen Ringmauer am Ostrand, die besonders gut von der B 8 zu sehen ist.
Trotz guter Voraussetzungen konnte sich Walsdorf im Umfeld der Residenzstadt Idstein und in unmittelbarer Nachbarschaft zu Würges (Stadtteil von Bad Camberg) nicht zur Stadt entwickeln. Bis 1945 wuchs es nur sehr langsam, seitdem hat sich die Zahl der Häuser und der Einwohner - heute rund 1.560 - durch Ausweisung zahlreicher Baugebiete rasant gesteigert. Jetzt bestimmen Ein- und Zweifamilienhäuser mit Hausgarten und Garagen das Bild Walsdorfs, das 1971 zum Idsteiner Stadtteil wurde.
Einen archäologisch spektakulären Fund förderten 2011 Ausgrabungen im Bereich des Baugebietes „Auf der Weide“ zutage. Oberhalb des Knappbachs lag eine Steinzeitsiedlung – mit einem seltenen Brunnen aus der Zeit der Bandkeramiker.
Ihre Spontanität, Humor und gemeinschaftliche Kreativität bewiesen die Walsdorfer 2013 als sie beim Wettbewerb des Hessischen Rundfunks als „Dolles Dorf“ von Ministerpräsident Bouffier mit dem „Goldenen Onkel Otto“ ausgezeichnet wurden.