Carl Jakob Frankenbach
Carl Jakob Frankenbach
Zeichnender Chronist Nassaus
Geboren wurde Carl Jakob Frankenbach am 17. Oktober 1861 in Oberrod als Kind des Dorflehrers Ludwig Frankenbach. Später wurde sein Vater nach Massenheim versetzt. Das sogenannte „Ländchen“ sollte Carl Jakob Frankenbach lebenslang Heimat bleiben – und für zahlreiche Motive sorgen. In Massenheim eingeschult, kehrte er bald für ein halbes Jahr nach Idstein zurück. Hier besuchte er die Realschule, bevor er zum Königlichen Realgymnasium nach Wiesbaden wechselte. Nach dem Abitur ging er zunächst an die Technische Hochschule München, wechselte dann zum Studium der bildenden Künste an der Königlichen Akademie in München. Lehrmeister waren Johann Caspar Herterich und der Österreicher Alois Gabel. Es folgen Studienjahre in Berlin und Antwerpen.
1896 kehrte Frankenbach nach Wiesbaden zurück. Illustrationen, Ansichtskarten und Menükarten entstanden für verschiedene Auftraggeber, darunter Sektkellereien und die Nassauische Landesbank.
Frankenbach bewunderte alles Militärische. Als Freiwilliger kam er selbst 1884/1885 in der 9. Kompanie des Infanterie-Leibregiments in München seiner Dienstpflicht nach. 1914 meldete sich der 53jährige freiwillig zum Landsturmbataillon zu Limburg und verlor bei einem Unfall den linken Unterarm. Seine detailgetreuen Darstellungen der Soldaten verschiedenster Regimenter sind bis heute ein bedeutender Fundus für die Militärgeschichte Nassaus. Auch dokumentierte Frankenbach die Trachten verschiedener Regionen. Schon zu Lebzeiten galt er Zeitgenossen als der malende Chronist Alt-Nassaus. Als Illustrator des Heimatdichters Rudolf Dietz (1863-1942) zogen Frankenbachs karikaturistische Bilder massenhaft in die nassauischen Wohnzimmer ein.
Frankenbach starb am 7. November 1937. Die Stadt Idstein konnte 1983 insgesamt rund 400 Skizzen, Zeichnungen, Gebrauchsgrafiken und Drucke aus dem Nachlass des Künstlers erwerben. Diese waren bereits mehrfach bei Sonderausstellungen zu sehen und lagern derzeit im Depot der Stadt Idstein.