Grüne Weltkugel gehalten von zwei Händen

Stadtklima

Stadtklima

Die Woche der Klimaanpassung findet jährlich bundesweit statt und wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und dem Zentrum für KlimaAnpassung (ZKA) ins Leben gerufen, um über Aktionen zu informieren, die einen Bezug zur Klimaanpassung haben.

Die Stadt Idstein beteiligte sich in diesem Jahr erstmals aktiv an der Woche der Klimaanpassung mit einer Aktion, die zusätzliches Grün in die Stadt tragen soll. Ein Experte des Bundesverbandes GebäudeGrün (BUGG) e. V. referierte im Gerberhaus über die Vorteile einer Fassadenbegrünung. Zugleich stellte die Hochschulstadt 500 entsprechende Pflanzen kostenfrei an die Idsteiner Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. 

Im Hinblick auf das aktuelle bzw. das in Zukunft klimabedingt zunehmende Belastungsniveau sind die Schutzgüter Klima und Luft im Rahmen der Umweltplanung zukünftig adäquat in planerische Abwägungsprozesse einzubinden. Mit der Erstellung der Stadtklimaanalyse sollten u.a. Handlungsoptionen der Stadtplanung im Spannungsfeld Innen- / Außenentwicklung unter klimaökologischen Gesichtspunkten beleuchtet werden.

Die im Rahmen des Standentwicklungskonzeptes IDSTEIN 2035 erstellte Stadtklimaanalyse soll künftig bei der Aufstellung von Bauleitplänen, aber auch grundsätzlich bei städtischen Maßnahmen und Planungen Berücksichtigung finden – so der Beschluss der Idsteiner Stadtverordnetenversammlung am 23.09.2021.

Zentrales Element der Stadtklimaanalyse ist die modellgestützte, detaillierte Analyse der klima- und immissionsökologischen Funktionen im Stadtgebiet von Idstein und deren planungsrelevante Inwertsetzung.              

Die Stadtklimaanalyse stellt für Idstein auf der Hälfte der Siedlungsflächen eine günstige bis sehr günstige bioklimatische Situation fest. 32,5 Prozent weisen eine ungünstige und weitere 17,7 Prozent eine sehr ungünstige bioklimatische Situation auf. Während die Situation in den Stadtteilen Eschenhahn, Lenzhahn, Kröftel, Oberauroff sowie Nieder- und Oberrod als sehr günstig beschrieben wird, ist das Belastungsniveau in den Ortskernen von Wörsdorf, Walsdorf und Heftrich aufgrund dichter Bebauungsstrukturen fast ebenso hoch wie in der Kernstadt.

Doch die Werte sind lokal stark schwankend. Während beispielsweise die Bereiche Schützenhausstraße, Zinsgrabenweg oder die Alte Poststraße gut abschneiden, sieht es in der dicht bebauten und stark versiegelten Innenstadt sowie den ebenfalls stark versiegelten Gewerbegebieten im Westen und Norden Idsteins aufgrund der meist hohen thermischen Belastung schlechter aus. Die klimatische Situation im baumarmen Wohngebiet TaunusViertel und im NassauViertel – mit Ausnahme der Luxemburger Allee – ist ebenfalls eher ungünstig.

Neben kühlenden Hangbereichen gibt es insgesamt vier Kaltluftleitbahnen für die Kernstadt, nämlich Wolfbachtal, Wörsbachtal, Im Wasserfall sowie Rosenküppel. Diese zentralen Leitbahnachsen sollen als sensible Flächen von baulichen Eingriffen möglichst ausgeschlossen werden.

Teil der Stadtklimaanalyse ist auch ein Katalog aus verschiedenen Einzelmaßnahmen, darunter  Beschattungen, helle Farben, Entsiegelungen, aber auch der Schutz bestehender Parks. Die Wärmebelastung in Innenräumen kann durch energetische Sanierungen, Fassaden- und Dachbegrünungen oder der Anpassung von Raumkonzepten reduziert werden.

Kontakt

Frau Monika Heinen-Mudrack

+49 6126 78-445